Der Puggle

Der Puggle ist aus dem Beagle und dem Mops gezüchtet worden. Mops (Pug) und Beagle = Puggle. Ursprünglich hat ein Mann namens Wallace Havens die ersten Puggle´s um 1980 gezüchtet. Eine anerkannte Rasse ist der Puggle allerdings nicht.

 

Die erste Generation (F1) entstammt aus der Verpaarung zwischen Beagle und Mops. Die 2. Generation, das bedeutet, bei den Hunden wo beide Elternteile bereits Puggle´s gewesen sind, bezeichnet man als F2 Generation. Man sagt, dass die F2 Generation in den USA schon weiter verbreitet ist als in Deutschland. Hier zu Lande gibt es nur wenige, die aktiv die F2 Generation züchten. Bei Hybridhunden (Hunde aus Mischverpaarungen) gibt es den sogenannten Heterosis Effekt. Das bedeutet, dass durch die Mischverpaarung und der Erweiterung des Genpols, die rassetypischen Krankheiten meist nicht auftreten. Sehr viele Züchter behaupten, dass man genau deswegen weiterhin nur die F1 Generation züchten sollte, damit man gesündere und vitalere Hunde hat die erblich nicht so belastet sind, wie der normale, durch gezüchtete Rassehund. Allerdings gleicht dies ein wenig einer Milchmädchen Rechnung auch wenn man diese Sätze häufig auf deutschen Puggle Website´s zu lesen bekommt. Es ist nun mal genetisch gesehen, unmöglich aus 2 kranken Rassehunden gesunde Mischlinge zu züchten. Dies soll nicht bedeuten dass Rassehunde prinzipiell krank sind, aber auch nicht dass Mischlinge gesünder sind.

 

Ein kleines Beispiel. Wenn wir einen Mopsrüden nehmen der einer Linie entstammt die bekannt ist, für das Brachezephal Syndrom, Patellaluxation, Entropium, Ektropium usw. dann ist es kein Freifahrtsschein zu behaupten, dass wenn man diesen Rüden nun mit einer Beagle Hündin verpaart, die ebenfalls aus einer vor belasteten Linie kommt, die z.b. Hüftdysplasie, Allergien, Spondylose etc. aufweist gesunde Welpen züchtet ! Da es sich um eine Mischverpaarung handelt werden diese "Mängel" lediglich rezessiv vererbt. Sie müssen nicht zum Vorschein kommen, aber die Veranlagung dafür, würden alle Welpen aus dieser Verpaarung mit sich bringen. Im schlechtesten Fall hat man dann Mischlingswelpen die optisch einem Puggle entsprechen, dafür z.b. die typischen Augenerkrankungen (Glubschaugen) vom Mops bekommen und die Fehlstellung der Hüfte durch den Beagle. Man weiß auch mittlerweile, dass der Mops die Kleinhundrasse ist, die am häufigsten zur Hüftdysplasie neigt. Auch der Beagle ist davon nicht gänzlich verschont. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer ! Mich graust es auf deutschen Puggle Website´s zu lesen, dass die Züchter damit werben, dass ein Puggle nahezu immun gegen alles ist. Er schnarcht nicht (stimmt nicht !) hat keinerlei Allergien wegen dem Heterosis Effekt (stimmt auch nicht) und auch sonst trägt er keinerlei Erbkrankheiten in sich. 

Das ist schlichtweg falsch, so etwas zu behaupten. Da dies gänzlich den Mendelschen Regeln nicht entspricht. Richtig ist allerdings, dass der Puggle dem Mops gegenüber gesünder ist, aufgrund seiner Anatomie die er durch den Beagle bekommen hat. Längere Schnauze, längerer Hals, größere Nasenlöcher und längere Beine. All das sind Anzeichen dafür dass man das Brachezephal Syndrom (Kurzatmigkeit bei zu langem Gaumensegel und zu kurzer Schnauze) bei einem Puggle ausschließen kann. An für sich ist der Beagle ein relativ robuster Hund, insbesondere diese, die noch auf Leistung gezüchtet wurden und nicht auf Show. Deswegen eignet sich der Beagle, auch wenn das nun makaber klingt, gut als Laborhund. Nicht nur aufgrund seines freundlichen Wesen´s sondern weil er in der Regel auch robust ist. Wie die meisten Jagdhunde. Ausnahmen bestätigen die Regel ! Wer glaubt dass er durch den Kauf eines Puggle´s ein Gütesiegel mit erhält, einen lebenslang gesunden Hund zu haben der niemals zum Tierarzt muss - der irrt sich! Denn noch haben u.a. äußere Einwirkungen, Alltags und Umweltbedingungen, Fütterung usw. Einfluss auf den Allgemeinzustand des Hundes. Dies, nicht nur beim Puggle. Man darf ebenfalls nicht vergessen dass sich jeder Hund, ob geimpft oder nicht, sich irgendwo anstecken kann mit diversen Virus Erkrankungen. Davor ist auch der "super gesunde" Puggle nun mal nicht verschont.

Meiner Meinung nach, obliegt es den Züchtern WIE sie ihre Zuchttiere auswählen. Wie bereits oben erwähnt glauben viele, dass wenn sie ja nur den Genpol so weit wie möglich halten und immer in der F1 Generation bleiben, ihnen diverse Krankheiten erspart bleiben. Es ist ebenfalls erschreckend zu sehen, nicht nur bezugnehmend auf den Puggle, sondern generell, wie wenig Züchter sich tatsächlich nicht mit Linienzucht und Erbfaktoren aus kennen. Eine vernünftige Linienzucht, kann eine Rasse zu kräftigen, vitalen und absolut gesunden Hunden verhelfen. Deren Fertilität (Fruchtbarkeit) hervorragend ist und die Fitness steigt. Aber nur eben von Züchtern die wissen was sie tun. Die, die ehrlich sind. Die ihre Linien kennen. Wenn ich nicht einmal weiß was in meiner Linie spukt (was ohne Inzucht gar nicht heraus zu finden ist) dann tragen meine Hunde sämtliche Erbkrankheiten stets durch die Linie. Und jeder fragt sich "woher kommt das denn ich betreibe doch gar keine Inzucht". Nun, Inzucht macht keine Fehler, sondern bringt dominant zum Vorschein, was nicht ohnehin schon verankert ist. Es ist, wenn ihr mich fragt, ein bisschen wie vor der Wahrheit flüchten wenn Züchter ständig nur die Karten neu mischen. Dabei sollte in der Zucht immer Priorität haben, dass man Hunde verbessern will.

 

Wie kann ich Hunde verbessern ohne die Fehler zu kennen? Wie kann ich wissen, was ich da überhaupt züchte ohne zu wissen WAS ich da überhaupt züchte? Es wird immer wie im Regenbogenland dar gestellt, die ganzen Misch Verpaarungen. Gleichzeitig laufen diverse Doku´s im TV wie überzüchtet unsere Rassehunde doch sind. Das ist ebenfalls richtig, aber kein Argument gegen eine Linienzucht. Man muss sich das mal so vorstellen. Wir haben eine Seltene Rasse A im Land. Es gibt vielleicht nur 4 importierte Zuchthunde. 3 Hündinnen ein Rüde. Natürlich will man nicht ständig durch die halbe Welt fliegen oder Hunde über Tage transportieren. Wenn man sich aber für eine Rasse entscheidet, die es hier noch nicht gibt, bleibt das eben nicht aus. Und auch wenn man sich die seltenen Hunde der Rasse A  importiert - auch diese sind in ihrem Heimatland genetisch vor belastet. Das sind übrigens auch Wild Tiere nur selektiert die Natur besser als wir Menschen, da Mutter Natur keine Rücksicht auf unsere Gefühle nimmt !

 

Die Ausstellungen tragen immens dazu bei dass die Züchter dazu verleitet werden, Mist zu produzieren. Denn Zucht kann man das nicht mehr nennen. Wenn von diesen 4 importierten seltenen Rassehunden allesamt, aufgrund fehlender Konkurrenz im Show Ring , stets die vordersten Platzierungen erhalten und demnach schnell den heiss ersehnten Champion Titel erhalten, will natürlich jeder genau von diesen prämierten Zuchttieren einen Welpen haben, oder den einzigen Zuchtrüden selbst zum decken haben. Wie ein Showrichter einen Genotyp erkennen kann, ist mir bis heute Schleierhaft. Die Schaurichter können nur das Äußere (Phänotyp) beurteilen. Ob dieser wunder hübsche Hund, seine tollen Eigenschaften auch vererbt - ist ein ganz, ganz anderes Thema. Und dazu, muss man die Linie kennen. Das ist allerdings beim Puggle schwer, weil sich leider kaum einer die Mühe macht, ein Zuchtbuch an zu legen.

 

 

Jetzt stellen wir uns mal vor, dass jeder in Deutschland auf diese Zuchttiere aufbaut, weil keine anderen da sind - logisch. Ein guter Züchter wird die Fehler sehen und trotz teurer Anschaffung und aufwendigem Transport, diese Hunde aus der Zucht ausschließen die solche Mängel haben, dass sie die Qualität der Tiere beeinflussen.Da dies aber die wenigsten tun, haben wir den Salat mit den Inzucht Schäden. Selbst wenn es jetzt andere Züchter gibt, die von der Hunderasse A dann auch 1, 2 oder 3 Tiere aus dem Ursprungsland importieren und dann immer wieder den Champion zum decken nehmen, weil der ja offiziell so toll ist, dann KANN das nur den Untergang der Rasse sein. Und die Inzucht wird wieder dafür verantwortlich gemacht, weil die Züchter nicht selektieren. Würden die Züchter ihre Welpen erst einmal behalten, selbst groß ziehen um diese zu studieren was die Entwicklung angeht, psychisch wie physisch und dann ehrlich zu sich selbst sein was das selektieren angeht, so wäre damit jeder Rasse geholfen. Aber genau das tun, wenn überhaupt eine Hand voll. Ich habe die Erfahrung gemacht dass im entfernten Ausland die Selektion weitaus besser verläuft als hier. Das Problem ist ganz einfach zu erklären. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern dieser Welt, werden Hunde derart vermenschlicht und als Sozialpartner und Familienmitglied auf eine Stufe gestellt, dass den Züchtern der Blick für das wesentliche getrübt wird. "Den Hunde habe ich doch jetzt 2 Jahre liebevoll auf gezogen, er war so ein toller Begleiter, hat unserer Familie so viel Freude bereitet der muss doch in die Zucht". Und da liegt eben genau das Problem. Ein guter Züchter ist sein größter Kritiker. Er lässt sich nicht die Sinne vernebeln und nicht von Niedlichkeit einwickeln. Das hat nichts damit zu tun, dass solche Züchter herzlos sind oder ihre Hunde ausbeuten. Ganz im Gegenteil. Genau diese Züchter halten ihre Tiere wirklich artgerecht und gehen sehr vernünftig und verantwortungsbewusst mit ihnen um. Vermenschlichung - tut auch dem Puggle nicht gut. (Ich sehe es täglich im Internet was diese Vermenschlichung bei den Puggle´s bewirkt). Kommen wir doch auf das Thema Linienzucht zurück.

Wie ich oben bereits geschrieben habe, ist nicht die Linienzucht als solche das Problem. Es gibt Rassen (meistens sind das die nicht FCI anerkannten Rassen) die weit entfernt von Inzucht Schäden sind. Darunter zählt u.a. der Pit Bull Terrier. Ich rede jetzt von den richtigen Züchtern die ihre Hunde nur nach Leistung selektieren und nicht diese ganzen Spinner die aus gesunden, leistungsstarken Hunden 40kg, zu schwer für´s Gerüst Monster machen. Der ursprüngliche Pit Bull ist der gesündeste Hund der Welt - trotz starker Inzucht. Wie kann das sein? Fragen sich jetzt einige. Das liegt daran dass es beim Pit Bull nur auf die Leistung drauf ankommt. Die Hunde werden im Gewichte ziehen eingesetzt oder anderen hardcore Sportarten. Da können nur sehr robuste Hunde dran teil nehmen. Und weil man auch die "gameness" im Pit Bull nicht verlieren will (Kämpfen bis zur totalen Erschöpfungen und Leistung bringen bis es nicht mehr geht) kann keiner etwas mit degenerierten Hunden anfangen. Es interessiert dort nicht wie groß, wie klein, wie leicht oder wie schwer die Hunde sind. Es gibt keine Farbfehler (auch so eine schwachsinnige erfundene Bezeichnung!).  Egal ob längere Schnauze oder kürzerer Schwanz oder um gekehrt. Es zählt ausschließlich nur dass der Hund fit ist. Und das zu 100%. Jetzt stellen wir uns mal vor, diese Züchter selektieren die Hunde ausschließlich nach solchen Kriterien. Die wollen auch keine anfälligen Hunde, denn wer hat Geld ständig mit seinem Hund zum Tierarzt zu gehen? Geschweige denn was es für einen Sinn machen soll mit anfälligen Hunden zu züchten. Man will ja genau diese Eigenschaften dominant vererben, verbessern oder einfach nur erhalten. Einen Mastiff wird man nie wieder durch gezielte Inzucht hier zu Lande gesund züchten können. Hier müsste man einkreuzen oder die Hunde noch mal vollkommen neu anfangen zu züchten. Praktisch die Würfel noch einmal neu werfen. Bei den wenigen Tieren im Land wäre eine Inzucht auch der Untergang. Vom Dobermann und deutschen Schäferhund will ich gar nicht anfangen zu reden. Da wurden "super Linienzuchten" auf die falschen Hunde auf gebaut. Und da Champion von außen nicht Champion von innen ist - hat sich das ganze selbst erklärt. Aber auch hier gilt wieder: Nur allein die Inzucht dafür verantwortlich zu machen, ist wie die Suche nach einem verantwortlichen der nicht greifbar ist. Anbei möchte ich bemerken dass ich keine Inzestverpaarungen befürworte und auch keine Linienzucht befürworte wo nicht mindestens bis zur 4. Generation alles durch leuchtet wurde ! Allerdings, um auf den Puggle zurück zu kommen, wäre es nicht verkehrt eine gewisse Linie zu fahren, dabei ist die Inzucht nicht nötig.

Das Puggle Wesen

In erster Linie: Lustig ! Tatsächlich habe ich kaum eine andere Hunderasse kennen gelernt die so gut gelaunt, so fröhlich und unbekümmert ist, wie der Puggle. Man liest zwar ab und an immer mal von unsicheren Tieren etc. allerdings sind mir diese noch nicht begegnet. Puggle´s sind aktive Hunde, das sollte man nicht unterschätzen. Dies bedeutet aber nicht, dass sie 8 Stunden am Tag bespaßt werden sollen. Generell rate ich davon ab einen, von Natur aus, sehr aktiven Hund noch zu fördern, in dem man ihn permanent versucht "auslasten" zu wollen. Das Gegenteil wird nämlich eintreten. Irgendwann wird man einen hyperaktiven Hund haben, dessen Drang etwas tun zu wollen nämlich nicht mehr gestillt werden kann. Ein Hund schläft in der Regel 18 Stunden am Tag. Auch ein Puggle! Je aktiver der Hund - umso ruhiger sollte der Halter sein. Selbst kann ich immer nur die Augen verdrehen wenn in diesen Tiervermittlungssendungen sehr aktive Hunde zu sehen sind und es heißt "sucht sportliche Leute". Herrje.... Ausgeglichene Hunde sind niemals nervös oder hyperaktiv. Es gibt aktive Hunde, allerdings liegt zwischen zwanghafter Hyperaktivität und einem sehr aktiven Level ein Himmelweiter Unterschied. Ich selber konnte beobachten dass viele Puggle Besitzer ihre Hunde zu neurotischen, zerstör wütigen kleinen Teufeln machen in dem sie permanent auf dieses kitzelige "ach schau ihn dir an ist er nicht süß" eingehen. Sie schauen süß, sie sind aufmerksam. Und verdammt ja, sie können einfach nur göttlich sein weil man das Gefühl hat sie verstehen jedes Wort was man sagt, wenn sie ihren Kopf so schräg halten und aufmerksam zu hören. Ich kenn das doch alles..... Auch ich, als ehemalige Molosser Bull & Terrierhalterin muss mir ab und an in´s Gewissen rufen dass es auch nur ein Hund ist. Und das, liebe Puggle Besitzer ist wirklich schwer. Deswegen wäre es wirklich manchmal von Vorteil einen "normalen" Hund im Haushalt zu haben, damit man immer wieder daran erinnert wird, was ein normaler Hund so ist......

In der Tat kann man Puggle´s wunderbar mit Bullterriern vergleichen, was dieses absolute "Balla Balla" im Kopf angeht. Nein, die sind nicht normal. Die haben Ideen - das ist Wahnsinn. Manchmal würde ich sogar sagen dass der Puggle kein Anfänger Hund ist. Denn ein Hundeneuling ist für einen Puggle ideal, um ihm auf der Nase herum tanzen zu können. Ein erfahrener Hundebesitzer, durchschaut diese teuflischen Pläne sehr schnell und ist eher dazu in der Lage, einen Puggle konsequent zu erziehen. Man hört, sieht und liest es auch immer und immer wieder, dass Puggle´s einem die Wohnung gern umdekorieren. Jetzt mal Butter bei de Fische: Wie viel Synapsen müssen bei mir im Kopf durch knallen um das witzig, süß oder unterhaltsam zu finden? Online lese ich das regelmäßig in Puggle Gruppen und.... ich sage nichts dazu. Dann wäre ich den ganzen Tag mit schreiben beschäftigt und die Zeit habe ich einfach nicht. Es ist unfuckinfassbar dass Leute anscheinend echt Geld zu verschenken haben, da sie sich ständig neue Möbel oder diverse andere Gegenstände kaufen müssen, die ihr Puggle mal wieder zerstört hat. Waltraud war vorher auch so ein Kandidat, aber hier gibt es sowas nicht, ganz einfach.

 

Ich lese dann sogar so Sätze wie "na Hauptsache der Hund hatte mal 5 Minuten seinen Spaß". Kein Hund hat dabei Spaß, wenn er nicht geführt, geleitet und erzogen wird. Wenn dazu noch kommt dass er unausgelastet ist, sind doch die Neurosen perfekt. Scheint für viele normal zu sein. Für mich ist das Tierquälerei. Ich lese auch ständig " Puggle´s sind eben so".

 

Liebe Leute. Wie oft musste ich mir damals von American Bulldog Züchtern, die sehr "erfahren" sind und lange dabei waren anhören, dass man American Bulldogs niemals im offenen Rudel halten kann? Schon gar nicht unkastriert mit dem Deckrüden dazwischen, geschweige denn mehrere Deckrüden, die würden sich alle töten. FALSCH ! 1. Habe ich meine Zuchtauswahl ein wenig kritischer geführt und den Schwerpunkt auf Wesen und Sozialkompetenz gelegt. 2. Habe ich keine Kinder, viel Platz gehabt und hab es nebst 10 Stunden Job trotzdem hin bekommen. 3. Ein geht nicht - gibt´s bei mir nicht.

 

Auch sind Bulldogs absolute Zerstörer wenn sie nicht ausgelastet sind. Auch der Mops, oder der Schäferhund und der Boerboel....ach was rede ich denn hier. ALLE Hunde haben Neurosen wenn die Führung und Bindung nicht stimmt. Ich bin auch durch diese Schule gegangen und musste mir zig mal neue Handy´s oder andere elektronische Geräte neu anschaffen. Und ich kann euch sagen - es ist Rasseunabhängig !

 

Keinesfalls sollte man das so hinnehmen wenn es wieder heißt "Puggle´s sind halt so". Die Besitzer posten dann auch noch lauter Bilder, auf denen das komplette Ausmaß der Zerstörung zu sehen ist. Man hat das Gefühl es findet ein ranking statt "schau mal meiner hat mehr zerstört als deiner".

 

Herr, wenn du das hier liest - lass mich bitte niemals an solche Welpenkäufer geraten....danke.

 

 

Puggle´s sind eben quirlige Hunde, die den sehr engen Kontakt zu ihrem Besitzer suchen. Es hat wenig etwas damit zu tun wie lange man mit ihnen spazieren war, wenn sie einem die Couch an fressen obwohl körperliche und geistige Auslastung sehr wichtig sind. Sie wollen mit einem leben. Für berufstätige Leute ist der Puggle nur bedingt geeignet. Es sei denn man ist LKW Fahrer und kann den Hund mit nehmen. Hauptsache dabei. Solange sie bei einem sind, man dem Hund Sicherheit und Führung gibt - hat man alles im Puggle wo von die meisten anderen Hundebesitzer nur träumen können und das auch noch ganz ohne teure Hundeschule. Ich hatte das meiste diesbezüglich in die Rubrik "Erziehung" geschrieben.

 

Puggles können einen Jagdtrieb haben - müssen es aber nicht. Sie können deswegen abhauen - müssen aber nicht. Hetzen und jagen tun sie wenn dann eher weniger. Bei ihnen überwiegt die Neugier. Unser Puggelchen kann bedenkenlos mit unseren Meerschweinchen und Wüstenrennmäusen zusammen gelassen werden. Der Umgang ist neugierig und respektvoll. Allerdings liegt die Verantwortung hier beim Halter, dem Hund dies auch zu zeigen.

 

Diese Hunde sind absolut menschenfreundlich und durch ihre Veranlagung zum Meutehund auch sehr friedfertig mit anderen Hunden. Eigentlich ist eine wirklich artgerechte Puggle Haltung nur die Rudelhaltung.

Man sollte den Puggle allerdings trotzdem nicht an jeden anderen Hund heran lassen. Nicht jeder Hund mag die oftmals penetrante Art vom Puggle. Leider verstehen das viele Pugglebesitzer nicht. Sie können das überhaupt nicht verstehen warum andere Hunde ihren freundlichen Puggle nicht mögen. Alleine darüber könnte ich nun Stunden schreiben aber dazu habe ich keine Lust. Zeigt einfach Respekt anderen Hundebesitzern gegenüber und nehmt euren Puggle an die Leine, sollte euch ein fremder Hund entgegen kommen !

Ja ich weiß, jetzt kommen wieder einige daher die dann behaupten "bei mir is bis jetzt noch nie was passiert". Schön für dich, ich hab bis jetzt auch noch nie einen Auto Unfall verursacht. Puggle´s können (müssen nicht) sehr überheblich sein und wollen alles und jeden überschwänglich begrüßen. Wenn sie dann noch einen Besitzer haben, der das noch anheizt mit "ja feeeiiinnn willst du mal hallo sagen? Ja, sag mal hallo, begrüß sie alle".... dann ist das Chaos perfekt. Ich darf an dieser Stelle noch mal an die Landeshundeverordnung NRW erinnern, die das gar nicht niedlich findet, wenn ein Hund der 40cm groß ist, an wildfremden Menschen hoch springt !

Und nein, nicht jeder findet deinen Puggle so süß wie du. Puggle Besitzer sollten es auch nicht ständig zu lassen dass Hinz und Kunz den eigenen Hund angrabschen will. Was man da manchmal an "Seuche" mit nach Hause schleppt wollt ihr gar nicht wissen.... Kurz und knapp: Passt auf eure Hunde auf. Gehorcht er nicht - leine ihn nicht ab. Erziehe ihn, sei ruhig und gelassen und du wirst einen dementsprechenden Hund haben.

Die Gesundheit

Tatsächlich ist es so, dass einige Züchter behaupten dass Puggle´s niemals krank werden. Dass Mischlinge nicht gesünder sind als Rassehunde habe ich bereits ausführlich im Bereich "Zucht" erklärt. Im großen und ganzen haben sie nicht mehr oder weniger Krankheiten oder Anfälligkeiten wie jeder andere normale Hund auch. Unsere Luft ist dreckig , die Böden sind verseucht, Menschen werden kränker.... aber unsere Hunde sollen 18 Jahre alt werden ohne wenn und aber? Warum sollten die von der Umweltverschmutzung verschont bleiben? Und warum soll denn ein Puggle über all dem stehen? Das ist, wie immer, Blödsinn. Ich weiß nicht, ob es diesen Menschen nur darum geht ihre Viecher zu vermarkten. Auch frage ich mich, wie viele Menschen es da draußen gibt, die aus dieser Überzeugung heraus auch noch einen Puggle bei "solchen" Züchtern kaufen?

 

Puggle´s können im Alter von 1-3 Jahren (vor Zuchteinsatz) auf Herz und Nieren untersucht werden. Ihr könnt sie röntgen lassen auf HD, ED - weiß der Geier noch was. Folgendes Problem, was ich übrigens schon viele Jahre kritisiere, ergibt sich daraus. Nur weil in dieser Zeit keine abnormalen Herztöne zu hören sind, die Lungenfunktion normal ist und ggbf. auch die Röntgenbilder total in Ordnung sind, heißt das noch lange lange nicht dass dies auch mit 6,7, oder 8 Jahren so ist. Ich habe da echt schon die tollsten Dinger erlebt. Hunde die mit 3 - 4 Jahren komplett HD frei waren und auch offiziell ausgewertet wurden von einem unabhängigen Gutachter - hatten mit 8 - 9 Jahren die Hüften total kaputt. Woran liegt das? Man kann das altern nicht aufhalten. Die wenigsten Säugetiere schlafen ein und wachen nie mehr auf und hatten vorher nie etwas. Die wenigsten sterben gesund. Das ist blöd - ist aber so. Ich habe es sooooo oft schon erlebt dass diese ganzen Untersuchungen kokolores sind. Selbst wenn man sagt "es kommen mir nur gesunde Hunde in die Zucht". Ja, natürlich ! Zum ZEITPUNKT VOR ZUCHTEINSATZ können sie auf Herz und Nieren überprüft werden. Ein Blutbild kann gemacht werden usw. Alles kann top aussehen. Es ist KEIN Gütesiegel dass das bei den Nachkommen auch so sein muss geschweige denn, dass es bei den Elterntieren so bleibt. Ich hatte schon den Fall bei einem Hund der sich binnen eines Jahres ! die Hüften kaputt gemacht hat. Wie das geht? Wer weiß das schon? NACHWEISLICH war dieser Hund vorher geröngt worden (ich war dabei) und es sah alles sauber aus. Vielleicht ein Gendefekt? Osteoporose bei Hunden? Hormonelle Disfunktion?

 

Natürlich gibt es  rassespezifische Erbkrankheiten die man schon früh testen lassen kann. Z.b. die PLL (Linsenluxaxion) die beim Miniatur Bullterrier sehr häufig auftrat in der Vergangenheit und immer noch nicht ganz verschwunden ist. Wenn ein derartiges Problem, welches nachweislich ein Zuchtschaden ist, eine Rasse belastet und man die Möglichkeit hat durch einen Test dieses vorab zu bestimmen - dann ist es doch ganz klar dass man dies machen lässt. Denn entweder er hat es - oder eben nicht. Eine solche Krankheit entwickelt sich nicht erst später, wenn der Hund getestet wurde und als frei befunden wurde. Ist jetzt nur mal ein Beispiel.

 

Bei der Hüftgelenksdysplasie ist das so eine Sache. Wer weiß das denn als Betroffene besser als ich, was das ist? In wie weit dies vererbt wird - da streitet man sich heute drum. Denn seltsam ist es schon dass aus nicht getesteten Linien wundervoll gesunde Hunde raus gekommen sind und aus Linien wo die Elterntiere stets getestet - und für gut befunden wurden, haufenweise befallene Nachzuchten entstammt sind. (überspitzt gesagt).

Wir wissen auch, dass Welpenfutter schadet. Oder dass Hunde die zu schnell wachsen Probleme mit den Gelenken bekommen. Und wir wissen auch dass Hunde, die 2 freie Elterntiere oder sogar Großeltern gehabt haben, stark betroffen sein können.

 

Aber wer steckt da drin? Wer ist denn der "Schuldige" wenn es um die Gesundheit des eigenen Hundes geht? Ist es einfach ein russisches Roulette? Man kann nicht immer alles haben. Es sind nun mal Lebewesen. Wie beim Menschen auch gibt es Millionen Milliarden verschiedene Stoffwechseltypen. Wieso sollte das beim Hund anders sein? Wer "bestimmt" denn letztendlich was erblich bedingt ist und was von der Aufzucht gekommen ist? 

 

  Wer hin sieht, seine Hunde kennt bzw. so erfahren ist und weiß was einen gesunden von einem kranken Hund unterscheidet - hat schon viel gewonnen. Züchter haben aber keinen Röntgenblick. Nicht jeder Herzfehler lässt sich beim Tierarzt durch abhören fest stellen. Noch nicht einmal durch eine normale Herz-Ultraschall Untersuchung, wenn es eine komplexere Angelegenheit ist. Da hat es auch die tollsten Dinger bereits gegeben.

 

Als seriöser Züchter möchte man natürlich gesunde Hunde züchten, das steht vollkommen außer Frage. Und wenn er dies nach bestem Gewissen tut und eine seiner Nachzuchten dennoch krank wird - kann man ihn meiner Meinung nach dafür nicht belangen. Etwas anderes ist der Vorsatz ! Wenn er WEIß dass seine Zuchttiere Mängel haben. Wenn er es weiß, dass Rüde oder Hündin schwächeln, Kreislaufprobleme haben, öfters Allergien aufzeigen oder sonstige Anzeichen irgendwelcher gesundheitlichen Auffälligkeiten zeigen. Aber wie ich schon sagte..... das kann bis 3 oder 4 Jahren alles vollkommen top in Ordnung sein und mit 6 Jahren stellt man dann gesundheitliche Mängel fest. Da steckt man eben einfach nicht drin. Um das alles aus zu schließen, müsste mit jedem einzelnen Hund, viele einzelne DNA Tests gemacht werden. Und nicht für jede Erbkrankheit ist ein solcher Test verfügbar. Und selbst wenn..... könnte sich der normale Mensch gar keinen Hund mehr leisten und 80% aller Zuchthunde, die derzeit zur Zucht eingesetzt werden müssten aus der Zucht genommen werden, da sie ALLE vor belastet sind.

 

Züchter sind eben keine Götter. Züchten ist genetisches Lotto. Der Puggle aber, ist schon in der Regel ein robuster Hund. Da auf ihn (noch) keine falsche Inzucht gemacht wurde, kranke Linien von Fanatikern erschaffen wurden die glauben zu wissen was Zucht wirklich ist und er kein Show Hund ist (Gott sei dank) kann man im großen und ganzen behaupten, dass er (noch) nicht mit klassischem Fitness Verlust zu kämpfen hat. Ich hoffe sehr, dass dies in Zukunft so bleibt. Ich appelliere an den gesunden Menschenverstand der Züchter.

 

 

Hier verweise ich noch mal auf mein Puggle Video ^^ Alles oben gesagte nochmal zusammen gefasst....