Kastration

Das Thema Kastration ist auch so ein wunderbares Streitthema unter Hundehaltern im Internet. Es gibt dazu auch einige wundervolle Blog Artikel die das Thema klar auf den Punkt bringen. Hier schreibe ich nun einige Gedanken, basierend auf meinen Erfahrungen dazu.

 

 

Psychische Probleme können nicht weg kastriert werden ! Auch wenn es, insbesondere unter den Rüdenhaltern einige gibt, die behauptet haben, dass ihre Rüden weitaus ruhiger dadurch geworden sind. Mir ist tatsächlich entgangen dass die Mehrheit der Leute alles ruhig, unkompliziert und ohne Konflikte haben möchte. Wozu habt ihr einen Hund, wenn ihr mit seiner Natur nicht zurecht kommt? Anbei sei gesagt, dass ein Tierarzt keinen Hund kastrieren darf, wenn nicht eine klare medizinische Indikation vor liegt. Und ja ich weiß, das interessiert viele Tierärzte nicht, da die daran verdienen. Wenn ich eine Hündin habe, die bei jeder Läufigkeit Probleme mit Gebärmutter Vereiterungen hat, Entzündungen und und und - liegt eine medizinische Indikation vor. Da brauchen wir uns nicht drüber zu unterhalten. Oder Hündinnen die an Hyperplasia / Prolaps erkrankt sind. Alles gut.

 

Auch gibt es heutzutage genug Rüden die Probleme mit der Prostata haben oder unter Hypersexualität leiden. Das sind aber weitaus weniger Rüden, wie allgemein behauptet wird ! Man sollte da erst einmal nach der Ursache schauen, bevor ich ihn kastrieren lasse. Und ob ihr es glaubt oder nicht - meistens basieren diese Probleme aufgrund von psychischen Problemen.

 

Wenn euch die Läufigkeit der Hündin , die 2 mal im Jahr in der Regel auftritt nervt - warum hast du eine Hündin? Warum lehnen Menschen heutzutage die "unangenehmen" Sachen der Natur ab und die schönen Sachen wie bestimmte Tee´s, Öle, Kräuter und co sollen die guten Dinge sein? Das habe ich nie verstanden, werde es auch nicht. Lasst auch nicht diesen Quatsch eintrichtern, was viele Tierärzte verbreiten, dass doch das Risiko von Krebs an den Geschlechtsorganen deutlich erhöht ist, wenn der Hund nicht kastriert wird. Bitte....

 

Der Ursprung von Krebs ist ein ganz anderer, aber mit Sicherheit nicht, weil eure Hündin einen natürlichen Zyklus hat oder weil eure Rüden sich natürlich verhalten, wenn sie eine läufige Hündin wittern. Auch der Blödsinn mit der Artgenossen Verträglichkeit. Auch kastrierte Rüden können mit anderen Rüden vollkommen "normale" Streitigkeiten ausfechten. Klar is für uns Menschen nicht schön - aber manche Sachen sind normal, nicht nur die Sonnenseiten im Leben. Da unsere Gesellschaft zunehmend verweichlicht, wundert es einen auch nicht weiter, dass es diese Dinge des Lebens sind, die die Menschen ablehnen. Aber wisst ihr was - dann solltet ihr das mit der Hundehaltung generell noch einmal überdenken !

 

Viele Hunde haben ihr Lebenlang keine Streitigkeiten mit Artgenossen. Bei manchen fängt das mit 9 Monaten schon an, bei manchen bereits mit 6 Monaten, auszutesten wo ihre Grenzen sind gegenüber Artgenossen. Das muss nicht immer rauh ablaufen, aber kann !

 

Es kommt drauf an welche Stellung der Hund im Rudel hat, das hat rein gar nichts damit zu tun ob er kastriert ist oder nicht. Wie ich schon mehrmals sagte, hatte ich eine offene Großrudel Haltung mit American Bulldogs, Mops, Bullterrier usw. Alle Hunde waren unkastriert ! Und dann kenne ich diese ganzen Rudel, wo alle Hunde kastriert sind, es handelt sich dabei nicht einmal um Bulldog und co, wo es permanent knallt. 

 

Wenn die Kastration eine Lösung wäre - warum funktioniert das in der Natur? Hunde bekommen Verhaltensstörungen sobald sich der Mensch dazwischen schaltet und eingreift. Nicht aber, weil der Hund einfach ein Hund ist. 

 

Sicherlich ist das bei einigen Rüden so, dass sie ein bisschen ruhiger und sogar verfressener werden, wenn sie kastriert sind. Das Testosteron wird nicht mehr in dem Maße produziert. Wir wissen es bei Männern, die sich einer Varsektomie unterzogen haben, dass die danach oft an Gewicht zu legen ohne etwas an ihrer Ernährung geändert zu haben. Wir wissen auch, dass maßgeblich das Hormon Östrogen dafür verantwortlich ist. Frauen die an einer Östrogendominanz leiden, also einer Ausschüttung von zu viel Östrogen und einem zu niedrigen Level von Progesteron, haben mit Übergewicht, Erschöpfung, Depression und Schweißausbrüchen zu kämpfen. Das wissen leider nur sehr wenige, weil es oft auch viele Ärzte nicht wissen. Dazu gibt es ein wunderbares Buch von Dr. Michael Platt "Die Hormonrevolution". Alles was dort drin steht, kann man 1 zu 1 auf unsere Hunde übertragen. Woher ich das weiß? Weil ich selbst Erfahrungen in diesem Bereich gemacht habe ;)

 

Zurück aber zu den Hunden.

 

Wenn ihr wüsstet was ihr euren Hunden damit antut, sie einfach verstümmeln zu lassen. Und ich sage es bewusst so radikal. Ein Hund, so wie auch ein Mensch, KANN NUR ! gesund sein, wenn sein Hormonhaushalt ausbalanciert ist. Hormone sind lebenswichtig für alle Regulationen im Körper. Knochenstoffwechsel, Fettstoffwechsel, Insulinproduktion und und und und. Wer glaubt, dass durch eine Kastration ja "nur" die männlichen und weiblichen Hormone etwas reduziert werden - muss sich noch einmal gründlich informieren. 

 

Sollte euch euer Tierarzt sagen, dass euer Hund an Krebs erkranken wird, wenn ihr ihn nicht kastrieren lasst - wechselt umgehend den Tierarzt.

 

Grade kastrierte Hunde bekommen einen gestörten Hormonhaushalt und werden mit der Zeit krank. Meistens unerkannt krank. Ihr kennt doch sicher alle diese ganzen Hunde, die nach einer Kastration (egal ob Rüde oder Hündin) unerklärlich dick werden, obwohl man das Futter schon auf die Hälfte runter reduziert hat? Genau das passiert, wenn lebenswichtige Hormone nicht mehr produziert werden und der Körper aus der Balance fällt. Einige Menschen haben danach einen Mr. Hyde bekommen, wo der Hund davor doch ein Dr. Jakyll war. 

Hat da noch einer mal intensiver drüber nach gedacht woher das kommt?

 

Ich schreibe hier übrigens bewusst in ganz einfacher Form, denn wenn ich euch das in der medizinischen Sprache erklären würde, dann würden das 70% aller Hundehalter hier nicht verstehen, die sich nicht intensiv mit dem Thema Hormone beschäftigt haben ;)

 

Wie ich schon sagte, Männer deren Testosteron Produktion gehemmt wird, fangen an häufig dick zu werden. Nicht alle, die genetische Veranlagung spielt dabei eine immense Rolle.

 

In diesen Männern, und das trifft auf Rüden gleichermaßen zu, findet man nach einer Weile einen plötzlichen Anstieg des weiblichen Hormon´s Östrogen. Anbei sei gesagt dass Frauen und Männer beide Geschlechtshormone in sich tragen, nur die Balance unterscheidet uns letztendlich voneinander. Frauen haben genauso Testosteron in sich wie Männer eben Östrogen oder auch Progesteron. Männer die viel Bier trinken, bekommen teilweise weibliche Brüste. Warum? Weil der Hopfen im Bier einen hohen Anteil von Östrogene enthält. Damit sei gesagt dass generell in Obst und Gemüsesorten bzw. in allen Pflanzen Hormone enthalten sind, wo doch die meisten Menschen glauben, dass eine reichliche Pflanzenkost sehr gesund ist und dass Hormone nur im Fleisch enthalten sind.... Nein ! In Pflanzen nennt man dies Phytohormone. Also Hormone in abgeschwächter Form - wirken aber genauso als würde man sich Hormone zuführen.

 

 

Was hat das alles mit dem Thema Kastration zu tun?

 

Nun, es muss den Hundehaltern deutlich gemacht werden, dass eine Kastration ein immenser Eingriff in den Hormonhaushalt des Tieres ist. Es ist nicht so leicht "schnipp schnapp Eier ab". So wird es aber vielen suggeriert. Das ist ja das schlimme.

Gerät der Hormonhaushalt durcheinander und insbesondere die Schilddrüse fängt an dadurch Probleme zu machen weil falsche Signale durch die Hypophyse gesendet werden (kann passieren, muss nicht!) dann kriegt der Hund schwere gesundheitliche Probleme. Es gibt immer mehr Hunde mit Schilddrüsen Fehlfunktionen, genau wie beim Menschen auch. Nicht immer ist eine Kastration dafür verantwortlich, aber häufig erlebe ich es , dass Hundehalter mit kastrierten Hunden zu mir kommen, die gleichzeitig Schilddrüsen Fehlfunktionen haben und dagegen Medikamente bekommen. Wie gesagt ich schreibe hier ausschließlich von meinen Erfahrungen , alles frei Hand, ich brauche dazu nicht google oder Wikipedia.... ;) 

 

Hormone regeln auch unser Verhalten. So sind z.b. Hunde häufiger Aggressiv die eine Schilddrüsen Überfunktion haben und Hunde ängstlich, gar depressiv die eine Schilddrüsen Unterfunktion haben. Es ist so erschreckend häufig dass man sich fragt: Woher kommt das?

 

Wenn ich jetzt ein böser Mensch wäre der nach Geld und Macht strebt, würde ich wenn Tierhalter zu mir kommen die mit ihren Tieren gesundheitliche Probleme haben, dafür sorgen dass diese ein Leben lang bei mir Patient bleiben. Gibt es sowas nicht nur in der Humanmedizin? NEIN ! Auch in der Veterinär Medizin sind diese diabolischen Machenschaften an gekommen. 

 

Alles hat einer Ursache - aber eine Kastration wird nichts lösen! Auch ständige Gebärmutter Vereiterungen haben meistens eine psychische Ursache. Und für Leute die sich mit dem Thema Psyche des Menschen und Auswirkungen dabei auf den Hund noch nicht befasst haben, werden vielleicht jetzt schreiend weg rennen. Aber Hunde sind der Spiegel unserer Seele. Ich kenne Diabetiker, deren Hunde allesamt Diabetes hatten - sogar die Meerschweinchen an Diabetes erkrankt waren. Ich kenne Hundehalter mit kaputten Rücken, deren Hunde plötzlich die selben Symptome bekamen und an Spondylose etc. erkrankt sind. Zufall? Nein !

 

Warum das so ist, wie das kommt - ist wirklich ein Buch wert. Irgendwann mache ich das mal.... aber jetzt bleiben wir einfach beim Thema Kastration.

 

Fangt wieder an mündige, selbstständig denkende Bürger zu werden. Hört auf euer Bauchgefühl, eure Intuition. Lasst euch nicht immer durch die Männlein in Weiblein im weißen Kittel verunsichern. Wenn euer Rüde einen extrem starken Sexual Trieb hat - geht mal einen Schritt zurück und versucht aus einer Distanz mal zu schauen warum? Ich könnte dazu jetzt Dinge schreiben die ich erlebt habe - die glaubt mir keiner. Das ist auch für Menschen mit einem begrenzten Bewusstsein nur schwer nach zu vollziehen.

 

Eines kann ich aber mit Sicherheit sagen: Nicht ausgeglichene und unzufriedene Menschen haben kranke Hunde. Menschen die ihre Hunde nicht so annehmen wie sie sind - haben kranke Hunde. Menschen die Dinge von ihren Hunden erwarten die nur ein perfekt dressierter Zirkus Hund beherrscht - haben kranke Hunde. Menschen die ihren Hund als Kind und nicht als Hund sehen - haben kranke Hunde.

 

Vielleicht versteht es ja der ein oder andere. ;)